Die Bilder von überfüllten Parkplätzen und Autokolonnen, die sich in den letzten Jahren zunehmend an den Wochenenden im bayerischen Alpenraum bildeten sind unvergessen. Die aktuelle Coronapandemie hat deutlich gemacht, wie groß die Sehnsucht der Menschen nach Natur, Erholung und physischen Ausgleich zu Homeoffice und Wohnung ist. Die heftigen Auseinandersetzungen zwischen Besuchern aus der Region München und Bewohnern der Ausflugsgebiete zeigen das Konfliktpotenzial.
Neben dem Verkehrschaos birgt diese Aufbruchsbewegung Richtung Alpen jedoch noch weitere Konsequenzen: Die verursachten CO2-Emissionen sowie die Lärmbelästigung durch die hohe Anzahl an PKWs setzten nicht nur den dortigen Einheimischen, sondern auch unserer Natur und Umwelt erheblich zu.
Der Alpenverein München & Oberland reagiert auf diese Situation und will mit dem Münchner Bergbus einen ersten großen Lösungsansatz zur Entschärfung dieser Probleme schaffen. Bergsportaktive und Erholungssuchende erhalten eine nachhaltigere und umweltfreundlichere Alternative zur Anreise und tragen zu einer Entlastung der Verkehrssituation bei.
Das ist der Münchner Bergbus
- Start der Pilotphase: Pfingsten 2021
- Tourenbus von München in die Berge
- Ziele: Chiemgau, Ammergauer Alpen, Allgäu
- Vermeidung von Hotspots zur Entlastung von klassischen Ausflugszielen
- Abfahrtsorte in München gut an ÖPNV angebunden
- Mitnahme von Fahrrädern, Kletterausrüstung, Kraxen oder Kinderwagen möglich
- Bequemes Online-Ticketing
So könnte der Münchner Bergus aussehen. Foto: Alpenverien
Der Bus bietet einige Vorteile und macht den Pkw für viele Bergtouren überflüssig: In einer ersten Pilotphase ab Pfingsten 2021 startet der Bus jeweils samstags und sonntags für acht bis zehn Wochen. Er verbindet die bayerische Landeshauptstadt mit ausgewählten Tourenzielen im Chiemgau, den Ammergauer Alpen und im Allgäu, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln aktuell nur schwer erreichbar sind. Der Bergbus steht damit nicht in Konkurrenz zum Schienenverkehr. Gleichzeitig werden Ziele zu altbekannten Hotspots vermieden, damit nicht noch mehr Besucherdruck auf diese Orte aufgebaut wird. Damit will der Alpenverein nicht nur die Straßen, sondern auch klassische Ausflugsziele von Besucherströmen entlasten.